Hotel Die Wälderin, Mellau
- Keywords: Hochbau, Sichtbeton, Abbrucharbeiten, Erdarbeiten, Baugrubenaushub, Baubgrubensicherung, Außenanlagen
- Jahr: 2016–2018
- Ort: Mellau
- Architekt: ARGE Architekten FRICK + WINKEL + ARCHMP
Aufgabenstellung
Abbruch der zwei alten Tennishallen und Errichtung des 8-stöckigen Hotels mit 2-stöckiger Tiefgarage in Stahlbeton- und teilweise Sichtbetonweise mit Verbindungstunnel unter der Gemeindestraße. Zur Ausführung dieses Projektes gehörte die Umlegung sämtlicher Versorgungs- und Entsorgungsanlagen, der Baugrubenaushub mit bis zu 12,50 Meter Tiefe und Baugrubensicherung zur bergseitigen Gemeindestraße, die Ausführung aller Versorgungs- und Entsorgungsleitungen für die gesamte Hotelanlage sowie die Durchführung der Außenanlagen mit Erd-, Pflaster- und Asphaltbau.
Herausforderungen
Ein gut organisiertes Zeitmanagement war hier deshalb von großer Bedeutung, da sowohl vom Abbruch der Tennishallen zu den nachfolgenden Erdarbeiten als auch von den Erdarbeiten zu den anschließenden Hochbauarbeiten ein fließender Übergang notwendig war, um im Frühjahr 2017 termingerecht mit dem Neubau des Hotels beginnen zu können. So musste die Tennisanlage im Spätherbst 2016 in kürzester Zeit abgetragen werden um die anspruchsvollen Erdarbeiten mit Baugrubenaushub und Baugrubensicherung pünktlich für die Übergabe an den Hochbau herzustellen. Aufgrund des nahegelegenen Dürrenbachs und einer Bodenbeschaffenheit mit wasserdurchlässigem Kiesmaterial bestand die Gefahr eines hohen Wasserandrangs, besonders in der Zeit der Schneeschmelze. Zur Vermeidung einer Überflutung mussten für die Ableitung und Überwachung riesige Pumpenanlagen mit Brunnen installiert werden. Um vor Wintereinbruch ungehindert mit dem Innenausbau beginnen zu können, erforderte es von unseren Mitarbeitern mit ihren Maschinen höchsten Einsatz. Für die Hochbauarbeiten standen ein Obendreher und drei Untendreher zur Verfügung. Die Hochbauarbeiten mit Sichtbetonwänden und runden Schalungsbauwerken im Wellnessbereich sowie die aufwändigen Hinterfüllungsarbeiten der bis zu 12,00 Meter hohen Baugruben wurden noch im Herbst 2017 fertiggestellt. So konnte der Dachstuhl und die Dacheindeckung für die zwei Baukörper noch vor Winterbeginn aufgetragen werden. Im Frühjahr 2018 wurden die Außenanlagen mit Kanal-, Straßen, Pflaster- und Asphaltarbeiten errichtet und konnten termingerecht bis zum Einzugstermin zu Ende gebracht werden.
Lösungskonzept
Für den Abtransport des Bodenaushubmaterials von ca. 30.000 m3, der im Zeitraum Februar bis April nicht ganz einfach zu bewerkstelligen ist, konnten wir durch die Kompetenz unserer Mitarbeiter und unsere sehr gute Zusammenarbeit mit den heimischen Erdbewegern die gesamte Menge abtragen und deponieren. Der Baugrubenaushub musste talseits begonnen werden, da sich an dieser Seite die Zu- und Abfahrt für die Baustelle und somit für den Frachtverkehr befand. Bergseitig wurde eine ca. 12,00 Meter hohe Baugrubensicherung im Spritzbetonverfahren hergestellt, die letzten Aushubmeter mussten kopfüber abgetragen und abtransportiert werden, da von der unteren Seite der Hochbau mit den Betonbauwerken terminbedingt einen Abtransport des Aushubes nicht möglich machte. Als Hangwasser aus der bergseitig gesicherten Böschung stark auftrat, leiteten wir dieses mit großen Pumpen ab, begannen aber zeitgleich mit dem Aushub des ca. 6,00 Meter tiefen Entwässerungskanal, damit das Wasser zukünftig ohne die Verwendung von Pumpen im Freispiegelkanal abgeleitet werden konnte. Hier konnten wir zugunsten des Bauherren Kosten für die Wasserhaltung ersparen. Für die Zufahrt in die Tiefgarage musste die Gemeindestraße unterquert werden. Damit der Verkehr trotzdem aufrechterhalten werden konnte, waren Spundwände für die Baugrubensicherung mit unserem eigenen Maschinenpark erforderlich. Die Außenanlagen errichteten wir in Zusammenarbeit mit unseren langjährigen Subunternehmern Haselwander Plasterbau und Migu Asphaltbau in gewohnter Manier termin- und fristgerecht.